Landespräventionsrat Niedersachsen
CTC - communities that care

Die Umsetzung von CTC in einem Gebiet:

Die CTC-Methode bietet eine maßgeschneiderte Rahmenstrategie, in der sich alle Beteiligten gemeinsam dafür einsetzen können, Probleme, Anforderungen, Programme, Initiativen und Studien vor Ort aufeinander abzustimmen. Jeder Standort, der die CTC-Methode anwendet, kann verschiedene Programme und Maßnahmen einsetzen, um eine positive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Welche Programme und Maßnahmen dies sind, hängt von der soziokulturellen Geschichte des Gebiets und dem jeweiligen Sozialraum- oder Gebietsprofil ab.

CTC geht davon aus, dass in vielen Gebieten bereits Maßnahmen zur Zusammenarbeit im Bereich von Kindern und Jugendlichen ergriffen wurden und werden. Die Strategie baut deshalb so viel wie möglich auf bestehenden Kooperationen, zusammenarbeitenden Teams, existierenden Plänen, vorhandenen Strukturen, Datenprofilen, Programmen und Aktivitäten des Gebietes auf. Eine der Stärken von CTC besteht darin, dass es einen verbindlichen Rahmen bietet, um die verschiedenen Aktivitäten zur positiven Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in einem Standort miteinander zu verbinden.

Für eine reibungslose Einführung von CTC auf lokaler Ebene müssen einige Mindestbedingungen erfüllt sein. Obwohl CTC stark auf die Gegebenheiten eines Gebietes eingeht, sollte jeder Standort denselben CTC-Prozess durchlaufen. Die Einführung der CTC-Strategie ist ein Prozess, der auf einer aktiven Teilnahme einer möglichst breiten „Koalition“ von Schlüsselpersonen, Organisationen, Behörden und Bewohnern in einem Gebiet aufbaut.

An dem lokalen Veränderungsprozess sind mehrere Akteure beteiligt, in jedem Fall aber eine Lenkungsgruppe und Gebietsteam.

Lenkungsgruppe

Einige aktive Schlüsselpersonen bilden zusammen eine breit zusammengesetzte strategische Lenkungsgruppe. Dabei handelt es sich um Akteure an einem Standort, die einen direkten Einfluss auf die Politik, die Zuweisung von Finanzen, die öffentliche Meinung, usw. haben (z.B. Bürgermeister, Dezernenten, Schulleiter etc.). Die Lenkungsgruppe hat unter anderem die Aufgabe, ein Gebietsteam einzusetzen und den Prozess zu unterstützen. Eine Lenkungsgruppe eines kommunalen Präventionsrates kann z.B. diese Funktion einnehmen.

Gebietsteam

Das Gebietsteam ist die treibende operative Kraft hinter allen gebietsbezogenen Aktivitäten von CTC. Es ist eine repräsentative Gruppe, die aus Vertretern des Schul- und Bildungsbereichs, der Kinder- und Jugendarbeit, des Gesundheitswesens, der Polizei, der Justiz, freier Träger, Sportvereine, Kirchengemeinden und lokaler Politik besteht. Das Gebietsteam hat die Aufgabe, den CTC-Prozess auszuführen und die Bewohner, Eltern und Jugendlichen darin einzubinden.

Es hat sich bewährt, diese Gruppen aus bestehenden Strukturen (z.B. Kommunale Präventionsgremien, Stadtteilrunden etc.) heraus einzurichten oder aber CTC regelmäßig auf die Tagesordnung dieser Gremien zu setzen.

 

Der CTC-Prozess durchläuft insgesamt fünf Schritte oder Phasen. Die nächste Phase wird dann in Angriff genommen, wenn vorher festgelegte Meilensteine erreicht worden sind. Der Prozess der Implementierung von CTC dauert ca. 1,5 Jahre (Ende von Phase 4). Phase 5 sowie die weitere Arbeit mit CTC als Monitoring- und Evaluationsinstrument (z.B. mit der Wiederholung des Schülersurveys alle 2 – 3 Jahre) ist zeitlich nicht begrenzt.