Das Programm dauert 36 Monate und findet im Wesentlichen zu Hause statt. Es werden geschulte Laienhelferinnen und -helfer eingesetzt, die die ZuGeh-Struktur des Programms umsetzen. Diese stammen aus dem Umfeld der Zielgruppe und werden durch sozialpädagogische Fachkräfte geschult, angeleitet und unterstützt. Durch die Hausbesuche wird eine Alltagsnähe hergestellt, so dass Veränderungen von Verhaltensmustern im Kontext des Familienalltags stattfinden können. Dadurch werden Transferverluste vermieden und entwicklungsförderliche Interaktionen zwischen Eltern und Kindern gefördert.
Interaktion stellt das zentrale Element der Methode dar. Gemeinsames, spielerisches Lernen von Mutter bzw. Vater und Kind steht im Vordergrund. Außerdem gehört die Erhöhung des Anregungsgehaltes in der häuslichen Umgebung und die Bereitstellung pädagogisch wertvoller Materialien zur Methode, um die Entwicklung der Kinder im kognitiven, motorischen, sozialen und emotionalen Bereich zu fördern. Die Familienbesucherinnen haben eine Vorbild-Funktion für ein Modellernen in Alltagssituationen. Positive Reaktionen des Kindes auf das Verhalten der Familienbesucherinnen wirken als stellvertretende Belohnungen und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Eltern dieses Verhalten in ihr eigenes Repertoire übernehmen.
Im ersten Programmjahr geht es um Lernen am Modell: Das Kind spielt mit der Familienbesucherin, die Eltern schauen zu und können fragen. Der Schwerpunkt der Arbeit der Familienbesucherin liegt neben dem Aufbau einer Vertrauensbasis auf der Initiierung des gewünschten Verhaltens. in dieser Phase finden die Hausbesuche wöchentlich statt.
Im zweiten Programmjahr steht die Verstärkung im Zentrum: Das Kind und die Mutter bzw. der Vater spielen miteinander und die Familienbesucherin schaut zu, gibt bei Bedarf Hinweise und Unterstützung, beantwortet Fragen, verstärkt erwünschtes Verhalten. Das bereits erworbene Verhaltensrepertoire wird ausdifferenziert und gefestigt, die Eigenverantwortung der Mütter bzw. Väter für die Förderung ihrer Kinder wird stärker in den Vordergrund gerückt. In dieser Phase finden die Familienbesuche 14-tägig statt.
Zwischen beiden Programmphasen sind fließende Übergänge möglich.
Darüber hinaus sieht e:du ab der 10. Programmwoche ein von der professionellen Koordinatorin oder Koordinator geleitetes Gruppentreffen (mit Kinderbetreuung) vor. Diese Gruppentreffen sollen Wissen über Entwicklung und Erziehung von Kleinkindern vermitteln, den Aufbau eines sozialen Netzwerkes der teilnehmenden Familien unterstützen und die Motivation der Teilnehmenden aufrechterhalten. Es sollen Ressourcen aktiviert und erweitert werden und die soziale Isolation durch neue Kontakte und der Erfahrungsaustausch bzw. die Anregung zur gegenseitigen Unterstützung aufgehoben werden. Die Gruppentreffen bieten die Möglichkeit, Diskussionen über Schwerpunktthemen in Erziehung und Familienalltag zu führen sowie die einzelnen Programmaktivitäten zu üben und zu vertiefen. E:du offeriert den Eltern auch das Kennenlernen weiterer Angebote für Familien und Kinder im Stadtviertel. Die Gruppentreffen haben einen informellen Teil (gemeinsames Frühstück, Austausch über Alltagsprobleme und Alltagserlebnisse) und einen formellen Teil (Demonstration einer neuen Spielaktivität und/oder Information und Diskussion über ein für die kindliche Entwicklung relevantes, von den Teilnehmenden oder der/s Koordinatorin bzw. Koordinator vorgeschlagenes Thema). Die Gruppentreffen werden alle zwei Wochen in zentralen Räumen im Stadtteil durchgeführt.
Programmweiterentwicklung:
Das Programm e:du wurde um weitere 6 Bausteine ergänzt und kann somit die Familien mit Kindern von 0 bis 6 Jahren begleiten. Die Weiterentwicklung des Programms wurde von der Universität Bremen wissenschaftlich begleitet. IMPULS Deutschland Stiftung e.V. strebt die Evaluation der neuen Programmbausteine ab 2025 an.