Bund für Soziale Verteidigung, 2008:
Befragt wurden Teilnehmende von Qualifizierungs-Workshops und Informationsveranstaltungen. 33 leitfadengestützte halboffene Interviews wurden überwiegend telefonisch geführt. 541 Fragebögen wurden per E-Mail versendet, mit einem Rücklauf von insgesamt 86 Fragebögen. Das entspricht einer Rücklaufquote von ca. 16%. 220 Mobbing-Fälle wurden aus den Angaben abgeleitet.
Laut der Angaben wurden davon 192 Mobbing-Fälle erfolgreich gestoppt. Sie umfassten Vorfälle unterschiedlicher Intensität und Dauer. Seit Beendigung des Mobbings liegen in den einzelnen Fällen unterschiedliche Zeiträume vor, von 4 Wochen bis zu einem Jahr. Die Daten belegen die nachhaltige Beendigung des Mobbings von mindestens 6 Monaten in 63% der gestoppten Mobbing-Fälle.
26 Mobbing-Fälle wurden nicht erfolgreich gestoppt. In 12 Fällen begann das Mobbing nach kurzer Zeit von Neuem oder betraf eine andere Schülerin bzw. einen anderen Schüler. In weiteren 16 Mobbing-Fällen wurden verschiedene Gründe für das Nicht-Gelingen identifiziert, bspw. die Ablehnung des Verfahrens durch die Betroffenen, deren Eltern oder die einzubeziehende Lehrkräfte.
Die Anwenderinnen und Anwender gaben eine hohe Zufriedenheit mit der Intervention an, halten sie für sehr wirksam und schätzen den Implementations- und Zeitaufwand als eher gering ein.
Zu beachten ist, dass es sich bei den Daten um Selbstangaben handelt.
Müller & Sigrist, 2019:
Diese schweizer Studie zielte darauf, Weiterbildungsbedürfnisse von Lehrkräften zu erfassen. Hierzu wurde unter anderem ermittelt, welche Programme/Ansätze zu Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen in Schulen häufig genutzt und als hilfreich bewertet wurden. Erhoben wurde dies mit einer Online-Befragung, an der n= 1529 Personen (19,3% Schulleitungen, 58,8% Lehrkräfte, 14,7% schulische Heilpädagoginnen/-pädagogen, 7,2% andere), sowohl aus Regel- als auch Sonderschulen (87.7% Regelschulen, 10.7% Sonderschulen, 1.5% sonstige), aus 19 Schweizer Kantonen teilnahmen. Die Rekrutierung der Teilnehmenden erfolgte durch direkten Email-Kontakt, Newsletter oder durch Weiterleitung der Schulleitung an weitere Personen der jeweiligen Schule.
Bei der Auswertung wurden die erfassten Programme unterschieden nach Maßnahmentyp (präventive, intervenierende Maßnahmen oder ganzheitliche Ansätze) und nach Verhaltensweisen (für externalisierendes oder internalisierendes Verhalten). No Blame Approach wurde unter den 14 intervenierenden Maßnahmen als häufigstes Programm benannt (von 21,1 % der Personen insgesamt; 29,3% der Schulleitungen) und wurde auch als hilfreichstes dieser Programme bewertet (d=0.94, starke Effektstärke). Von den Maßnahmen, die stärker als „mittelmäßig hilfreich“ beurteilt wurden, war No Blame Approach signifikant hilfreicher eingeschätzt als vier andere präventive Programme im Bereich der externalisierenden Verhaltensweisen. No Blame Approach wurde etwas häufiger in der Mittelstufe (24,3% der befragten Personen) als in der Sek I (20,3%) und in der Unterstufe (17,3 %) umgesetzt; andere Schulstufen (28,3%).
Die Studie ist eine Marktanalysestudie; hinsichtlich der Aussagekraft zur Wirkung von No Blame Approach ist diese Studie mit einer Teilnehmer-Zufriedenheits-Messung (Stufe 1) vergleichbar.