Hövel et al. 2018:
In 2016 (Januar bis Juli) wurde eine prospektive Interventionsstudie mit (Warte-)Kontrollgruppe an sieben Grundschulen im Oberbergischen Kreis durchgeführt, die der Interventionsgruppe (IG) oder der Kontrollgruppe (KG) zugeordnet wurden. Insgesamt wurden drei Erhebungen durchgeführt: Vor Beginn der Intervention, drei Monate später direkt nach Ende der Intervention sowie weitere drei Monate später. Die Intervention wurde in den Kontrollschulen erst im folgenden Schuljahr durchgeführt.
An den Erhebungen nahmen in der IG 131 Schulkinder, in der KG 140 Schulkinder sowie jeweils deren Eltern teil. Das Durchschnittsalter lag bei 7,11 Jahren.
Befragung der Schulkinder:
Emotional-soziales Wissen wurde mittels der Subskalen Emotionen erkannt, Emotionen regulieren, soziale Situationen verstehen, sozial kompetent handeln der Intelligence and Development Scales (IDS) erhoben. Aus dem Fragebogen zur Erfassung der emotionalen und sozialen Schulerfahrungen (FEESS) kamen die Subskalen der Dimensionen Sozialklima (soziale Integration, Klassenklima) und Schul- und Lernklima (Lernfreude, Anstrengungsbereitschaft, Schuleinstellung, Gefühl des Angenommenseins) zum Einsatz.
Elternbefragung:
Angaben zum prosozialen Verhalten wurden mittels der entsprechenden Subskala des Strengths and Difficulties Questionnaires (SDQ) erhoben.
Die verwendeten Subsaklen der drei genannten validierten Instrumente können als reliabel interpretiert werden.
Die Wirksamkeitsanalyse wurde mit Hilfe der Latent Difference Score Modelle (LDSM) durchgeführt. In diesem Rahmen werden Mittelwertdifferenzen der statistisch erstellten Konstrukte von IG und KG verglichen.
Zum letzten Messzeitpunkt zeigen sich im Gruppenvergleich für das Sozialklima, das Schul- und Lernklima, das Emotional-soziale Wissen sowie für das Prosoziale Verhalten Effekte zum Vorteil der Intervention, die sich alle als statistisch signifikant erweisen. Dabei zeigt sich für das Sozialklima ein als groß zu interpretierender Effekt (Effektstärke Cohen's d = 1,21 im Vergleich Baseline t0 zu t1), der über die Zeit größer wird (d=1,28 von t0 - t2). Die Effekte für das Schul- und Lernklima bewegen sich im mittleren Bereich (d = 0,85 von t0 zu t1) und nehmen über die Zeit etwas ab (d=0,32 von t0 zu t2). Der Effekt für das Prosoziale Verhalten wird erst im Rahmen der letzten Erhebung deutlich (d=0,31 von t0 zu t2).