Hower et al. 2019:
Die Studie erfasst mit leitfadengestützten Einzelinterviews, ob bei Kindern suchterkrankter Eltern durch das Fitkids-Programm ein gesundes und altersentsprechendes Aufwachsen erreicht wird. Hierzu wurden sechs 17-21jährige Jugendliche bzw. junge Erwachsene mit suchterkrankten Eltern zu den Aktivitäten im Rahmen des Programms (soziale Teilhabe) befragt. Die Befragten brachten ihre Zufriedenheit mit den Gruppen- und Freizeitangeboten zum Ausdruck und bewerteten den Austausch mit Gleichaltrigen und Gleichgesinnten positiv. Berichtet wurden zudem Veränderungen, die auf ein gesundes, altersentsprechendes Aufwachsen hindeuten, wie z.B. verbessertes Selbstbild, Sinneswandel im Umgang mit Drogen, besserer Umgang mit Problemen, Verwirklichung eigener Lebensziele.
Einschränkend ist anzumerken, dass die Erkenntnisse auf einer sehr kleinen Stichprobe von befragten Kindern suchterkrankter Eltern basieren. Es wurde nicht erfasst, ob das Programm den entwicklungs- und altersbedingten Bedürfnissen von Kindern verschiedener Altersgruppen nachkommen kann, da lediglich die Altersgruppe der älteren Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen befragt wurde.
In der Studie wurden außerdem Interviews mit 14 suchterkrankten Eltern durchgeführt. Erkenntnisse sind z.B., dass die Inanspruchnahme des Programms seitens der Kinder durch die Eltern bestimmt wird und dass die Aufhebung des Suchtgeheimnisses in der Familie nicht realisiert werden konnte. Da sich dieses Programm speziell auf die Kinder suchterkrankter Eltern bezieht (Outcome), werden die Bewertungen der Eltern hier nachrangig betrachtet.
Hower et al. 2017:
Ziel dieser Studie war es die Entwicklung der Organisation und der kindbezogenen Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Drogenberatungsstellen zu evaluieren. Zum Zeitpunkt vor der Programmdurchführung und ein Jahr danach wurden in einer schriftlichen Befragung die Einschätzungen von Mitarbeiterinnen und Mitarberiter sowie Leitungspersonen erfasst. Als Ergebnis zeigten sich deutlich verbesserte Einschätzungen zur Kinderorientierung der Organisation und weniger stark verbesserte bzw. konstante Entwicklungen bei den kindorientierten Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In einem Item wurden Veränderungen des gesunden Aufwachsens der Kinder suchterkrankter Eltern bewertet, wobei die Leitungspersonen aller Einrichtungen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 40% bzw. 56% der Einrichtungen Verbesserungen wahrnehmen. Ein Vergleich von neu beginnenden Programmstandorten mit solchen, die das Programm seit mehreren Jahren umsetzen, zeigte, dass die Implementation des Programms länger als ein Jahr benötigt.
In dieser Studie stehen nicht die Kinder von suchtbetroffenen Eltern im Zentrum der Erhebung. Da der Fokus der Grünen Liste Prävention auf der Prävention und Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen liegt, ist diese Studie nicht Grundlage für die Aufnahme in die Datenbank.