Kurse von 8 bis 12 Kurseinheiten zu je zwei bis drei Stunden für 10 - 15 Teilnehmenden. Beiden Elternteilen werden die Inhalte nach Möglichkeit gleichzeitig vermittelt, was die Umsetzung im familiären Alltag erleichtert. Um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen und den Gruppenprozess als belebend und unterstützend zu erfahren, ist es notwendig, die Kursabende durchgehend zu besuchen. Die Kursinhalte sind so aufgebaut, dass für jedes Erziehungsalter (1-18 Jahre) nützliche Informationen, Anregungen und praktikable Veränderungsanregungen angeboten werden. Die Inhalte des Kurses basieren u. a. auf kommunikationstheoretischen und familien-therapeutischen Konzeptionen, angestrebt wird eine anleitende Erziehung. Der Kurs ist eine Kombination aus Theorievermittlung, Selbsterfahrung und übenden Lernens. Jede Einheit steht unter einem bestimmten Motto, das durch eine theoretische Einführung und praktische Übungen veranschaulicht wird, am Ende jeder Einheit steht eine Wochenaufgabe.
1. Abend - Vorstellung der Elternkurskonzeption
2. Abend - Was ist wirklich wichtig in der Erziehung?
3. Abend - Die psychischen Grundbedürfnisse des Kindes
4. Abend - Selbstkenntnis - Ausdrucksfähigkeit
5. Abend - Selbstkenntnis - Geben und Empfangen von Feedback
6. Abend - Wie bin ich als Erzieher - was ist meine Aufgabe?
7. Abend - Wie verhalte ich mich als Erzieher in Problemsituationen?
8. Abend - Wie bin ich als Erzieher - wie drücke ich meine Bedürfnisse aus?
9. Abend - Gefühlsäußerungen
10. Abend - Wie bin ich als Erzieher - wie benutze ich Macht?
11. Abend - Problemlösungsfähigkeit
12. Abend - Was haben wir gelernt?
Die theoretischen Inhalte werden von der Kursleitung dargelegt, danach sollen die Teilnehmenden diese Inhalte mit ihren eigenen Erfahrungen in Verbindung setzen, um sie in ein verändertes Verhalten zu übertragen. Dies soll durch praktisches Üben in der Gruppe und während der nachfolgenden Woche in Alltagssituationen gefestigt werden. Die Atmosphäre ist ein wichtiger Teil des Kurses, zu dem Kursleitung und Eltern direkt beitragen. Hier gelten folgende Grundvoraussetzungen, die im Elternkurs mit den Eltern erarbeitet werden: Annahme: Die Eltern mit ihren Fähigkeiten sind so anzunehmen, wie sie sind. Vertrauen: Die Kursleitung vertraut den Eltern und traut ihnen Willen und Bemühen zu Veränderungen zu, dabei regt sie die Suche nach Lösungen aktiv an. Anerkennung: Alle bisherigen Leistungen und vorgenommenen Schritte, wie klein auch immer, werden wertschätzend gesehen und positiv verstärkt. Die Wirkung des Kurses hängt wesentlich von der Haltung der Kursleitung ab. Entscheidend ist ihre Fähigkeit, eine annehmende, die Eltern respektierende, deren Bemühungen anerkennende Atmosphäre zu erzeugen. Die Kursleitung hat für die inhaltlich korrekte Vermittlung der Information zu sorgen sowie dafür, dass ein geschützter Raum in einer angstfreien, annehmenden Atmosphäre für den gemeinsamen Reflexions- und Übungsprozess geschaffen wird und erhalten bleibt. Es ist die persönliche Entscheidung jedes Elternteils, mögliche Konsequenzen für das eigene Verhalten zu ziehen und neue Lösungen auszuprobieren. Die Verantwortung für eine Veränderung bleibt bei den Eltern. Oft kommen während der Kurse Probleme und Konflikte zutage, zu deren Lösung ein solcher Kurs nicht geeignet ist. Schon am ersten Abend weisen die Kursleiterinnen und -leiter darauf hin. Sie unterstützen und motivieren die Eltern, sich bei Bedarf Unterstützung bei Erziehungs-, Paar-, Familienberatungsstellen oder therapeutischen Beratungsstellen professionelle Hilfe zu suchen - und zwar vorbeugend und nicht erst, wenn die Probleme zu groß geworden sind.