Erklär-Video:
Info-Broschüre:
Förderung von Erziehungskompetenzen der Eltern sowie der sozialen Kompetenz der Kinder
Eltern von Kindern im Alter von 3-10 Jahren (Elternkurs-Interkulturell), Kindergartenkinder im Alter von 4-7 Jahren (Ich kann Probleme lösen: IKPL-Interkulturell), Grundschulkinder Klasse 2-4 (Training im Problemlösen: TIP)
Beim EFFEKT-Programm handelt es sich um ein Programm mit kognitiv-behavioralem Ansatz.
Im EFFEKT-Kinderkurs "Ich kann Probleme lösen" (IKPL-Interkulturell) geht es u.a. darum:
Dieses Training für Kindergartenkinder umfasst 15 Einheiten mit jeweils 45 Minuten. Die Inhalte werden von den Kursleitenden durch Handpuppen, Sing- und Bewegungsspiele, Bildvorlagen (auch zum Ausmalen), Rollenspiele, Frage-Antwort-Runden u.a. vermittelt. Die Kinder erhalten zusätzlich Mappen zum Sammeln der Bildvorlagen, Buttons, Mützen und Fingerpuppen.
Der Kinderkurs "Training im Problemlösen" (TIP) richtet sich an Grundschülerinnen und -schüler der 2. und 3. Klasse, es ist eine Adaptation von PATHS (DENK-WEGE) und zielt auf die Förderung von Selbstkontrolle, Problemlösefertigkeiten und emotionaler Aufmerksamkeit. Es besteht aus 20 Einheiten (in 10 Doppelstunden).
Im EFFEKT-Elternkurs „Förderung von Erziehungskompetenzen“ (Interkulturell) geht es u.a. um folgende Fragen:
Der Elternkurs umfasst 5 bzw. 6 Gruppensitzungen von 90 bis 120 Minuten (wenn keine Eltern mit Migrationshintergrund im Elternkurs dabei sind, muss die 6. Gruppensitzung nicht zwingend durchgeführt werden). Die Sitzungen finden im Kindergarten oder in der jeweiligen Institution statt. Die Inhalte werden von den Kursleitenden in Vorträgen, Gruppendiskussionen mit Erfahrungsaustausch, Rollenspielen, Hausarbeiten u.a. vermittelt. Zu jedem Termin bekommen die Eltern ausführliche Materialien, die in verschiedenen Sprachen erhältlich sind.
Fortbildung zu EFFEKT-Trainerinnen und Trainern: Die Fortbildung richtet sich an Mitarbeitende in sozialen Berufen mit einer qualifizierten Berufsausbildung und besteht aus einem 1- bis 3tägigen Seminar (abhängig von der Anzahl der gewünschten Kurse; maximal 15 Teilnehmende). Die Inhalte, Umsetzung und Ziele des Eltern- und des Kindertrainings werden durch Kurzvorträge, Videoabschnitte sowie Praxisübungen in Kleingruppenarbeit vermittelt. Teilnehmende erhalten nach erfolgreichem Abschluss ein Zertifikat, das zur eigenständigen Durchführung der Präventionskurse berechtigt. Des Weiteren verpflichten sich die Teilnehmenden zu einer abschließenden Dokumentation, die das Zurücksenden vorgesehener Evaluationsbögen mindestens eines Eltern- und Kinderkurses an das Institut für Psychologie der Universität Erlangen-Nürnberg beinhaltet.
Die Fortbildung zu TIP wird aktuell nicht angeboten (Stand 11/2025).
Außerdem verfügbar: EFFEKT IKPL- 1.Klasse Weltreise, EFFEKT-E für Kurheime
Manuale, Handpuppen und Bildvorlagen für die Trainerinnen und Trainer, Kursmaterial für die Eltern (die Elternbriefe liegen in mehreren Sprachen vor), Mappen zum Sammeln der Bildvorlagen, Buttons, Mützen und Fingerpuppen für die Kinder.
Die TIP-Materialien werden nach Angaben der Programmanbietenden derzeit aktualisiert (Stand 11/2025).
Die Kosten zum Programm sind hier aufgeführt: EFFEKT_Kostenaufstellung.pdf
Lösel, F., Runkel, D., Beelmann, A., Jaursch, S., Stemmler, M. (2008). Das Präventionsprogramm EFFEKT: Entwicklungsförderung in Familien: Eltern- und Kinder-Training (EFFEKT). In: Bundesministerium des Innern (Hrsg.). Theorie und Praxis des gesellschaftlichen Zusammenhalts – Aktuelle Aspekte der Präventionsdiskussion um Gewalt und Extremismus. Berlin: Bundesministerium des Innern, S. 199-219.
Beelmann, A., Jaursch, S., Lösel, F., Stemmler, M. (2006). Frühe universelle Prävention von dissozialen Entwicklungsproblemen. Implementation und Wirksamkeit eines verhaltensorientierten Elterntrainings. Praxis der Rechtspsychologie, 120-133.
weiteres Material: EFFEKT-Fortbildung, EFFEKT-Koffer, EFFEKT-Manuale, EFFEKT-Kursmaterial
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)
Institut für Psychologie, Projekt EFFEKT
Bismarkstraße 6, 91054 Erlangen
Tel.: 09131-8522795
E-Mail: effekt@fau.de
Lösel, F., Stemmler, M., Bender, D. (2013). Long-term evaluation of a bimodal universal prevention program: Effects from kindergarten to adolescence. Journal of Experimental Criminology, 9, 429-449.
Hacker, S., Lösel, F., Stemmler, M., Jaursch, S., Runkel, D., Beelmann, A. (2007). Training im Problemlösen (TIP): Implementation und Evaluation eines sozial-kognitiven Kompetenztrainings für Kinder. Heilpädagogische Forschung, 23, 11-21.
Hacker, S. (2007) Implementation und Evaluation eines sozial-kognitiven Kompetenztrainings für Kinder im Grundschulalter. Inaugural-Dissertation in der Philosophischen Fakultät I (Philosophie, Geschichte und Sozialwissenschaften) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: https://open.fau.de/server/api/core/bitstreams/5583eeff-0fee-47a4-9079-290d807bd078/content
Lösel, F., Beelmann, A., Stemmler, M., Jaursch, S. (2006). Prävention von Problemen des Sozialverhaltens im Vorschulalter. Evaluation des Eltern- und Kindertrainings EFFEKT®. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 35, 127-139.
Kriterien sind erfüllt.
Lösel et al. 2013:
Es handelt sich bei der Evaluation um eine längsschnittliche Beobachtungsstudie, bei der Interventions- und Kontrollgruppe auf Gruppenebene randomisiert und auf Individuumsebene paarweise gematcht wurde. Zu Beginn nahmen insgesamt 675 Kindergartenkinder aus 609 Familien aus der Region Nürnberg-Erlangen teil. Die Interventionsgruppe erhielt entweder a) ein Training der sozialen Problemlösungsfähigkeiten von Kindern, b) ein Elterntraining zu positivem Elternverhalten oder c) eine Kombination aus beiden Programmen. Wobei das Kindertraining 15 Sitzungen á 30-60 Minuten, mit 3-5 Sitzungen pro Woche und einer Gruppengröße von 6-10 Kindern umfasste; während das Elterntraining 5 Sitzungen á 90-120 Minuten über 5 Wochen, jeweils mit Kinderbetreuungsangebot umfasste und von zwei ausgebildeten Moderatoren durchgeführt wurde. Das Programm wurde durchgeführt, als die Kinder etwa 5 Jahre alt waren, und die Evaluation erstreckt sich auf den Zeitraum bis zum Alter von 15 Jahren. Die Messzeitpunkte nach der Ende der Intervention waren: nach 2-3 Monaten, 2-3 Jahren, 4-5 Jahren und 9-10 Jahren. In die Auswertung nach 9-10 Jahren konnten noch a) n=128 Teilnehmende des Kindertrainings, b) n=128 des Elterntrainings, c) n=122 des kombinierten Trainings einbezogen werden. Erfasst wurden Verhaltensprobleme der Heranwachsenden (z.B. Aggression, Delinquenz, Zerstörung von Eigentum, Impulsivität, Einhalten von Regeln) sowie emotionale Probleme anhand eines Fragebogens zum Sozialverhalten (SBQ), einer Skala zur selbstberichteten Delinquenz und mittels Analyse von Schulzeugnissen. Befragt wurden die Kinder, Lehrkräfte und Eltern. Es wurden Varianz-/Kovarianzanalysen und kausale Regressionsanalysen durchgeführt. Als Ergebnisse gab es verschiedene positive Effekte des Programms auf externalisierendes Verhalten, Eigentumsdelikte und allgemeine Verhaltensprobleme über die Zeit. Die signifikanten Effekte waren meist gering (d = 0,26–0,59) und Signifikanzen wurden im Laufe der Zeit selten. Nach 9-10 Jahren waren signifikante positive Effekte noch hinsichtlich der Subskala der Eigentumsdelikte vorhanden. Im Trend war das kombinierte Eltern-Kind-Training und das Kindertraining allein effektiver. Dies war jedoch nicht bei allen Nachuntersuchungen konsistent: Im Follow-up nach 4–5 Jahren zeigte das Elterntraining allein bessere Effekte als das kombinierte Programm. Die Ergebnisse unterschieden sich auch zwischen verschiedenen Informanten: die Selbstauskünfte der Jugendlichen und der Lehrer waren besser geeignet, Effekte zu erkennen, als die Berichte der Erziehungsberechtigten. Kinder mit höherem Risiko schienen am meisten von der Intervention zu profitieren; dies war jedoch auch nicht über alle Maßnahmen und Zeiträume hinweg konsistent.
Hacker 2007:
Die Evaluation des sozial-kognitiven Kompetenztrainings im Grundschulalter „Training im Problemlösen (TIP)“ umfasste eine Wirkungsevaluation (Prä-Post-Follow-up-Design mit parallelisierter Kontrollgruppe „matched pairs“) und eine Prozessevaluation.
Für die Wirkungsevaluation erhielten 93 Kinder der zweiten und dritten Grundschulklasse diese universelle Maßnahme zur Prävention sozialer Verhaltensprobleme, Förderung von Selbstkontrolle, sozialen Problemlösefertigkeiten und emotionaler Aufmerksamkeit. Das Programm umfasste 16 Lektionen für den außerschulischen Einsatz am Nachmittag. Gemessen wurde mit Verhaltenseinschätzungen durch die Lehrkräfte sowie Selbstbeurteilungen der Grundschulkinder. Die Wirkungsevaluation konnte in der Lehrkräftebeurteilung nach vier Monaten signifikante positive Effekte des Programms abbilden: ein Rückgang externalisierender Verhaltensprobleme und ein Anstieg prosozialer Verhaltensweisen. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass vorwiegend problembelastete Kinder vom Training profitieren können; die Verhaltensprobleme nahmen bei den untrainierten Kindern (Kontrollgruppe) zu. Die Programmeffekte sind mit Nettoeffektstärken von bis zu d = .40 im Gesamtproblemwert auch noch nach einem Jahr nach der Intervention stabil. Die Selbstbeurteilungen der Kinder ergaben ein geringeres Ausmaß an Aggression im Vergleich zur Kontrollgruppe, sowie einen Rückgang der Fälle von Bullying-Opfern. Schließlich konnte gezeigt werden, dass das Schultraining in Form einer Boostersession zur Auffrischung früherer Trainingsmaßnahmen positive Effekte im externalisierenden Problembereich sowie hinsichtlich prosozialen Verhaltens weiter verstärken kann.
Außerdem wurde eine Prozessevaluation zur Kontrolle der Implementation, der Teilnehmerzufriedenheit und der unmittelbaren Verhaltensänderungen aus Sicht der Trainerinnen, der Lernzielkontrollen und Transferleistungen durchgeführt. Die Überprüfung der Implementation ergab eine gelungene Durchführung des Trainings, die Teilnehmerzufriedenheit auf Seiten der Kinder und der Eltern waren größtenteils sehr hoch. Verhaltensänderungen, die bereits während der Kursphase auffielen waren, waren der Zuwachs an Konzentrationsfähigkeit, sozial kompetenten Verhaltensweisen und direkte Lerneffekte hinsichtlich der Kursinhalte (Gefühle, Problemlösen) sowie ein Transfer ins familiäre Umfeld konnte von den Trainerinnen beobachtet werden.
Erzieherinnen und Erzieher, Träger-Institutionen, Eltern
Leiterinnen und Leiter von Einrichtungen sowie geschulte EFFEKT-Trainerinnen und -Trainer können sich jederzeit die Programmanbietenden wenden, wenn sie Fragen, individuelle Rückmeldungen, Änderungswünsche oder Probleme haben oder Unterstützung benötigen (Stand 11/2025).
Kurzsteckbrief der Antworten des Programmanbietenden auf eine Umfrage des Landespräventionsrates Niedersachsen.
Das EFFEKT-Programm wurde in ca. 300 Einrichtungen bundesweit implementiert. Es wurden ca. 2000 Trainerinnen und Trainer geschult und zertifiziert.
Eine Liste mit Personen oder Einrichtungen, die EFFKT umsetzen, ist auf der EFFEKT-Webseite einsehbar: https://www.effekt-training.de/effekt_in_ihrer_naehe
Blueprint - Promising Programs, Effekt- Kinderkurs (I Can Problem Solve): http://www.colorado.edu/cspv/blueprints/promisingprograms.html
Das Programm wurde am 25.05.2011 in die Datenbank eingestellt
und zuletzt am 21.11.2025 geändert.