Das Gordon Familientraining© (GFT) schult Erziehungsberechtigte im wertschätzenden Umgang und in der Gestaltung von respektvollen zwischenmenschlichen Beziehungen. Das Training (8 Sitzungen á 3 Stunden) fördert die familiären Beziehungen als Basis für die konstruktive Auseinandersetzung mit Bedürfnis- und Wertkonflikten. Es verbessert die Kommunikations- und Konfliktlösungsstrategien in der Familie und führt zu Lösungen, bei denen alle Beteiligten gewinnen. Es eignet sich auch als Fortbildung für Erzieherinnen und Erzieher und Lehrkräfte.
Das GFT nutzt das Kommunikationsmodell des amerikanischen Psychologen und Psychotherapeuten Dr. Thomas Gordon, das auf dem personenzentrierten Ansatz von Carl Rogers basiert. Die vermittelte Kommunikationsmethode baut auf die gegenseitige Achtung der persönlichen Bedürfnisse, Vertrauen, Respekt und Wertschätzung auf.
Die 4 Grundsätze der Methode sind:
1. Eltern sind wichtig (Bedürfnisse der Eltern wahrnehmen)
2. Kinder sind wichtig (Bedürfnisse der Kinder wahrnehmen)
3. Beziehungen sind wichtig (unterschiedliche Bedürfnisse können zu Konflikten führen; Konflikte sind so zu lösen, dass alle gewinnen)
4. Familien sind wichtig (Familie mit harmonischer, herzlicher, offener und ehrlicher Atmosphäre)
Von einer autorisierten GFT-Trainerin oder einem autorisierten GFT-Trainer wird in Präsentationen, praktischen Übungen, Diskussionen und Erfahrungsaustausch vermittelt, wie die Eltern Familienbeziehungen positiv beeinflussen und eine partnerschaftliche Beziehung mit ihren Kindern führen können.
Die Eltern lernen die eigene Elternrolle zu verstehen, zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Sie lernen Kommunikationskompetenzen, die den Eltern einen Umgang mit den Heranwachsenden erleichtern. Hierzu gehört es die Bedürfnisse der Beteiligten wahrzunehmen, Kommunikationssperren (z.B. Befehlen, Drohen, Schimpfen) zu vermeiden und Strategien wie z.B. aktives Zuhören oder Ich-Botschaften anzuwenden. Die Eltern erfahren, wie sie ihr Kind bei Schwierigkeiten und Problemen begleiten, mit Widerständen umgehen und diese reduzieren können oder z.B. bei Geschwisterkonflikten vermitteln können. Im Zentrum des Ansatzes steht die „niederlagelose Methode der Konfliktbewältigung“: Eltern lernen Konflikte ohne Niederlagen und Verlierer zu lösen, faire Kompromisse zu suchen, die beiden Parteien gerecht werden und diese dann auch zu ermöglichen.
Das Programm hilft Eltern ihre Rolle mit mehr Sicherheit und Verantwortung wahrzunehmen, ein stabiles Eltern-Kind-Verhältnis aufzubauen und die Kinder/Jugendlichen zu verantwortungsbewussten Menschen zu erziehen. Darüber hinaus schafft es Bedingungen um Muster und Erklärungen für eigene Verhaltensweisen und wiederkehrende Stresssituationen aufzudecken, negative Verhaltensweisen zu verändern (Verhaltensmodifikation) und sie durch effektive, realistische Einstellungen und Handlungen zu ersetzen. Das GFT motiviert Eltern eine Beziehung zu den Heranwachsenden aufzubauen, die von emotionaler Wärme, gegenseitigem Vertrauen und Einfühlungsvermögen geprägt ist.
Neben der Förderung und Erweiterung von Erziehungskompetenzen hat sich das Trainingsprogramm auch zur Prävention von Drogen- und Alkoholabhängigkeit, Schulschwänzen, Schulverweigerung und Verhaltensauffälligkeiten bewährt.
Zum/r autorisierten GFT-Trainer/Trainerin (2 Module an jeweils 3 Tagen) können sich pädagogische Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesens weiterbilden und Menschen, die in der Eltern- und/oder Erwachsenenbildung tätig sind oder sein wollen. Die Weiterbildung schließt mit einem Zertifikat ab.