Konflikt-KULTUR ist ein umfassendes Fortbildungs- und Präventionsprogramm für alle Schulformen und Jugendhilfeeinrichtungen, das auf die Einführung und Durchsetzung einheitlicher Regeln, die Vermittlung von Werten und die Förderung des sozialen Miteinanders gerichtet ist. Als Mehr-Ebenen-Programm bezieht es einzelne Kinder und Jugendliche, die Klassen-/Gruppenebene sowie die Schul-/Einrichtungsebene ein.
Primär geht es um die:
- Erreichung eines angenehmen Unterrichts- und Klassenklimas
- Vermittlung sozialer Kompetenzen
- Vermittung von Werten und Normen, von Arbeitshaltungen und sozialen Spielregeln
- konstruktive Konfliktlösung
- Steigerung der Lernmotivation
- Förderung der Intergation einzelner Kinder oder Jugendlicher in das soziale System einer Gruppe
oder Klasse
- Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und der Zusammenarbeit
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
Methodenvielfalt: Mit den Fortbildungsbausteinen GUT ARBEITEN und ZUSAMMEN LEBEN stehen pädagogischen Fachkräften unterschiedliche systemische Methoden für unterschiedliche Arten von Konflikten und Gewalt in Schule und Jugendhilfe zur Verfügung. Dies soll einen differenzierten und zielgenauen Ansatz ermöglichen.
Die Bausteine geben Antworten auf vier zentrale Fragen:
GUT ARBEITEN begegnet verbalen und nonverbalen Unterrichtsstörungen sowie dem Fehlen elementarer Unterrichtsvoraussetzungen wie Pünktlichkeit, Hausaufgaben etc. mit CLASSROOM-MANAGEMENT (6 Tage Fortbildung), bei dem Motivation und Selbstkontrolle gestärkt werden sollen. Die Fortbildung rückt Methoden und Regeln für eine störungsfreie, konzentrierte und respektvolle Kommunikation in den Vordergrund.
ZUSAMMEN LEBEN umfasst drei Module zum systemischen Konfliktmanagement:
1) ZUSAMMEN LEBEN/ SOZIALTRAINING UND MOBBINGINTERVENTION: Die Fortbildung (10 Tage) thematisiert das soziale Miteinander in der Klassengemeinschaft und vermitteln Handlungskonzepte im Umgang mit Mobbing in Gruppen und Schulklassen.
2) ZUSAMMEN LEBEN / MEDIATION (10 Tage Fortbildung, zusammen mit TAT-AUSGLEICH) befähigt Pädagoginnen und Pädagogen darin, Mediation und Streitschlichtung zur Klärung von Konflikten zwischen Kindern und Jugendlichen einzusetzen und Schülerinnen und Schüler zu Schülermediatoreninnen und -mediatoren auszubilden, damit Konflikte geminsam gelöst werden können.
3) ZUSAMMEN LEBEN/ TAT-AUSGLEICH (10 Tage Fortbildung, zusammen mit MEDIATION) im pädagogischen Kontext ermöglicht die Bearbeitung einseitiger Gewalt und stellt die Konfrontation der Täterin bzw. des Täters mit dem Erleben des Opfers, den Umgang mit Rechtfertigungsstrategien sowie die persönliche Wiedergutmachung in den Vordergrund, um den sozialen Frieden wiederherzustellen.
Die Fortbildung POSITIVE AUTORITÄT (6 Tage) richtet sich vor allem an Schulsozialarbeitende, um Werte und Arbeitshaltungen zu vermitteln sowie eine konstruktive Arbeitsatmosphäre und die Grundbedingungen für effektives Lernen zu schaffen.
Jede Einrichtung kann aus den Bausteinen ein „Fortbildungspaket“ zusammenstellen, um zur Schul- und Organisationsentwicklung beizutragen.
Konflikt-KULTUR, klicksafe (Hrsg.) (2017). Was tun bei (Cyber)Mobbing? Systemische Intervention und Prävention in der Schule. Ludwigshafen: klicksafe-Verlag.
Dieses Handbuch zeigt, wie bei (Cyber)Mobbing professionell gehandelt werden kann.
Grüner, T., Hilt, F. & Tilp, C. (2015). „Bei STOPP ist Schluss!“ Werte und Regeln vermitteln. 12., vollständig überarbeitete Neuauflage. Hamburg: AOL-Verlag.
Dieses praxisnahe Buch enthält bewährte Methoden zur souveränen Klassenführung für Lehrkräfte aller Schultypen und Klassenstufen.
Grüner, T., Hilt, F. & Tilp, C. (2015). Streitschlichtung mit Schülermediatoren. Auswahl – Ausbildung – Begleitung. Hamburg: AOL-Verlag.
In diesem Buch wird für eine Projektwoche zur Ausbildung von Schülermediatoren ein praxisbewährter Wochenplan, Tagespläne und alle Arbeitsmaterialien vorgestellt.
Durach, B., Grüner, T., Napast, N. (2002). "Das mach ich wieder gut!" Lichtenau: AOL-Verlag.
In diesem Buch werden Arbeitsmethoden zur Mediation, Täter-Opfer-Ausgleich und Regeln lernen vorgestellt. Die Methodenbeschreibung gilt für alle Schultypen und Altersstufen. Die Beispiele kommen aus dem Grundschulbereich.
Fortbildungen der Fachkräfte (Lehrkräfte, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Ausbilderinnen und Ausbilder, Erzieherinnen und Erzieher usw.) (€)
+ Tage für Praxisbegleitung und Supervision
www.konflikt-kultur.de/konzept
http://www.konflikt-kultur-freiburg.de
Fachbücher:
AGJ-Fachverband für Prävention und Rehabilitation (2011). In der Schule zu Hause? Chancen einer sozialen Ganztagesschule. Tipps, Konzepte, Erfahrungen. Freiburg: AGJ-Verlag.
Grüner, T., Hilt, F. (2009): "Bei STOPP ist Schluss!". Werte und Regeln vermitteln. Lichtenau: AOL-Verlag.
Käppler, C., Grüner, T., Höfler, S., Hilt, F. (2006). Schule und Konflikt-KULTUR. In: Steinhausen, H.-C. (Hrsg.). Schule und psychische Störungen. Stuttgart: Kohlhammer, S. 311-328.
Reinbold, K.-J. (2002): Konflikt-KULTUR. Soziale Kompetenz und Gewaltprävention. Berichte aus der Praxis. Freiburg: AGJ-Verlag.
Durach, B., Grüner, T., Napast, N. (2002). "Das mach ich wieder gut!" Lichtenau: AOL-Verlag. Mediation -Täter-Opfer-Ausgleich -Regeln lernen. Soziale Kompetenz und Gewaltprävention an Grundschulen.
Fachartikel:
Institut für Konflikt-Kultur
Thomas Grüner
Max-Josef-Metzger-Str. 9, 79111 Freiburg
Tel.: 0761-42998683
Mobil: 0162-2782593
E-Mail: gruener.t@gmx.de
www.konflikt-kultur-freiburg.de
Das Fortbildungsprogramm wird vom Institut für Konflikt-Kultur in Kooperation mit dem Referat Kinder- und Jugendschutz der AGJ - Fachverband für Prävention und Rahabilitation in der Erdiözese Freiburg e.V. - angeboten.
Evaluationsbeauftragter für Konflikt-KULTUR
AGJ Fachverband für Prävention und
Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg e. V.
Bernhard Bender
Oberau 21, 79102 Freiburg
Tel.: 0761-2180744
Email: bernhard.bender@agj-freiburg.de; konflikt-kultur@agj-freiburg.de;
www.konflikt-kultur.de
Linßer, J. (2019). Möglichkeiten der Förderung einzelner Dimensionen sozialer Kompetenzen im Kontext von Schule- Programmevaluation "Sozialtraining und Mobbingintervention - Systemiosch denken und handeln". Wissenschaftliche Schriften der WWU Münster, Reihe VI, Band 16. Münster: readbox unipress. vErfübar unter: https://repositorium.uni-muenster.de/document/miami/7743b713-8dd6-4775-9482-94bc1cf2e325/diss_linsser_buchblock.pdf
Stehr, E. und Fröhlich-Gildhoff, K. (2011). Evaluation des Modellprojekts Soziale Ganztagsschule – Schulentwicklung und soziale Kompetenz. In: AGJ-Fachverband für Prävention und Rehabilitation (Hrsg.). In der Schule zu Hause? Chancen einer sozialen Ganztagsschule. Tipps, Konzepte, Erfahrungen. Freiburg: AGJ, S. 98-122.
Pottmeier, M., Lücke, V., Sohrt, P. (2008). Evaluationsstudie Präventionsprojekt „Bei STOPP ist Schluss“. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Saxion Hogescholen in Enschede
Leberl, N. (2006). Aggressives und gewalttätiges Verhalten von Kindern und Jugendlichen an Sonderschulen. Möglichkeiten der Prä- und Intervention. Unveröffentlichte wissenschaftliche Hausarbeit, Fakultät für Sonderpädagogik der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg in Verbindung mit der Universität Tübingen mit Sitz in Reutlingen.
Höfler, S. (2003). Soziales Lernen in der Schule. Eine qualitative Untersuchung zur Konfliktkompetenz durch Mediation und Täter-Opfer-Ausgleich. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Psychologisches Institut der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Brsg.
Glattacker, M., Engel, E.-M., Hilt, F., Grüner, T., Käppler, C. (2002). Ist Gewaltprävention an Schulen wirksam? – Eine erste Bilanz über das Präventionsprogramm „Konflikt-KULTUR“. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 49, 132-144.
Reinbold, K.-J. (2002). Konflikt-KULTUR. Soziale Kompetenz und Gewaltprävention.Berichte aus der Praxis. Empirische Untersuchungen. Freiburg: AGJ, S. 181-250.
Glattacker, M., Engel, E.-M., Hilt, F., Grüner, T., Käppler, C. (2002). Ist Gewaltprävention an Schulen wirksam? – Eine erste Bilanz über das Präventionsprogramm „Konflikt-KULTUR“. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 49, 132-144.
Glattacker, M., Engel, E.-M. (1999). Gewalt an Schulen – Eine Untersuchung im Rahmen des Präventionskonzepts „Konflikt-Kultur“. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Psychologisches Institut der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Brsg.
Kriterien sind erfüllt.
Stehr & Fröhlich-Gildhoff 2011:
Im Rahmen der durchgeführten Evaluation werden Aussagen zu Bedarfsangemessenheit, Qualität der Umsetzung und Zufriedenheit der Zielgruppen betroffen. Effekte (wie der Zuwachs an sozialen Kompetenzen) bei Schülerinnen und Schüler konnten nicht erfasst werden. „Unter Beachtung der methodischen Einschränkungen der Untersuchung - kleine Stichproben, nur kurze Inventions- und damit Evaluationszeiträume ergeben sich vorsichtige Hinweise darauf, dass offensichtlich ein umfassender schulinterner Fortbildungsprozess zu positiveren Effekten auf der Ebene der Schülerinnen und Schüler führen kann“.
Prozessevaluation der Beratungen und Fortbildungen:
Prozessevaluation mit Hilfe von Verhaltensprotokollen, Feedback-Listen, Kontrolle von Verhaltensverträgen und Rangreihenveränderungen bei den Bausteinen GUT ARBEITEN, ZUSAMMEN LEBEN, Mobbingintervention, Mediation und Tat-Ausgleich.
Prozessqualität durch standardisierte und protokollierte Teamsitzungen, Videosupervision etc.
Dokumenten-Analyse: Auswertung von Sitzungsprotokollen (der Bausteine: Mediation und Tat-Ausgleich) mittels einer qualitativen und quantitativen Inhaltsanalyse. Prä-Post-Vergleich.
Qualitative Interviews zur Wahrnehmung von Konflikt-KULTUR von Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern (Veränderungsmessung).
Linßer 2019:
Diese Dissertation evaluiert das Modul „Sozialtraining und Mobbingintervention“ von Konflikt-KULTUR. Es handelt sich dabei um ein quasi-experimentelles Design mit Follow-Up zum Zeitpunkt 6 Monate nach Ende der Intervention.
Es wurden 689 Schülerinnen und Schüler sowie 30 Lehrkräfte aus insgesamt 17 Schulen befragt. In 20 Interventionsklassen (n= 469 Schülerinnen und Schüler, n= 20 Lehrkräfte) wurde das Modul „Sozialkompetenztraining und Mobbingintervention“ durchgeführt; außerdem wurden 10 Kontrollklassen (n= 220 Schülerinnen und Schüler, n=10 Lehrkräfte) befragt.
Zentrale Ergebnisparameter waren soziale Kompetenzen und Klassenklima. Diese wurden in verschiedenen Dimensionen erfasst (Soziale Kompetenzen: Prosoziales Verhalten, Durchsetzungsfähigkeit, Konfliktlösefähigkeit, Aggression und Viktimisierung; Klassenklima: Diskriminierung von Mitschüler*innen, Aggression gegen Mitschüler*innen und Aggression gegen die Lehrkraft, Cliquenbildung). Als Messinstrumente wurden jeweils einzelne Skalen validierter Messinstrumente verwendet (z.B. Strength and Difficulties Questionnaire (SDQ), Interpersonal Competence Questionnaire (ICQ), Bullying- und Vikitimisierungsfragebogen (BVF), Landauer Skalen zum Sozialklima (LASSO 4-13)).
Die mehrebenenanalytische Auswertung der Sozialkompetenz auf Ebene der Schülerinnen und Schüler zeigt jedoch bei keinem Ergebnisparameter signifikante Veränderungen. Das Klassenklima wurde aufgrund des geringen Stichprobenumfangs der Lehrkräfte nur deskriptiv ausgewertet.
Trotz des hier verwendeten Evaluationsdesigns mit Kontrollgruppe und Follow-Up ist eine höhere Einstufung von Konflikt-KULTUR aufgrund der für das Modul „Sozialtraining und Mobbingintervention“ gemessenen Ergebnisse nicht möglich. Zugleich kann an dieser Stelle nicht davon ausgegangen werden, dass die geringen Effekte für das Modul „Sozialtraining und Mobbingintervention“ auch für die anderen Module von Konflikt-KULTUR gelten. Daher bleibt der Eintrag auf Stufe 1 bestehen.
Schulleitung, Fachkräfte aus den Bereichen Pädagogik, Psychologie, Erziehung und Bildung (Lehrkräfte, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Ausbilderinnen und Ausbilder, Erzieherinnen und Erzieher); Eltern
Kurzsteckbrief der Antworten des Programmanbietenden auf eine Umfrage des Landespräventionsrates Niedersachsen.
Empfehlungsliste des Instituts für Kriminologie der Universität Köln, des Landesjugendamtes Rheinland-Pfalz und der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Landesstelle Nordrhein-Westfalen „Was hilft gegen Gewalt – Qualitätsmerkmale für Gewaltprävention“
Kategorie: Präventionsprogramme für alle Schulformen bundesweit.
Roter Faden Prävention aus der Reihe „Aktiv gegen Gewalt” der Initiative „Netzwerk gegen Gewalt an Schulen” des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport, des Innenministeriums, des Ministerium für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg und des Regierungspräsidiums Stuttgart, Abteilung Schule und Bildung.
Beteiligung an der EU-Initiative "klicksafe":http://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-mobbing/cyber-mobbing-was-ist-das/modul-was-tun-bei-cybermobbing
Das Programm wurde am 13.09.2012 in die Datenbank eingestellt
und zuletzt am 07.11.2024 geändert.