DENKZEIT-klassisch (ehem. DENKZEIT-JGG) ist ein wissenschaftlich fundiertes und manualisiertes sozialkognitives Einzeltraining für Jugendliche und Heranwachsende, die von einer/m Jugendrichterin oder -richter (nach § 10 JGG) zur Teilnahme an einem Denkzeit-Training verurteilt werden.
Das Training versucht, delinquenten Jugendlichen sozialkognitive Kompetenzen zu vermitteln, die sie befähigen, sich in sozialen Konflikten oder moralischen Entscheidungssituationen besser als bisher zurechtzufinden, Handlungsalternativen zu entwickeln und die Folgen des eigenen Handelns auch für andere Menschen einschätzen zu können. Der Jugendliche soll lernen, in komplexen und emotional belastenden Situationen, einen kurzen Augenblick innezuhalten (daher „DENKZEIT“), seine Affekte wahrzunehmen und moralisch begründete Entscheidungen zu treffen.
Die DENKZEIT-Methode ist ein pädagogisches Einzelverfahren, d.h. eine/ein "DENKZEIT-Trainerin oder -Trainer" (eine Person mit sozialwissenschaftlichem Studium als Hintergrund sowie Weiterbildung und Zertifizierung in der DENKZEIT-Methode) arbeitet mit einem Jugendlichen in 40 Sitzungen (zunächst: 2x 45 Min pro Woche, dann: 1x 45 Min pro Woche; über eine Gesamt-Laufzeit von ca. 9 Monaten) ein Programm durch, das sich aus vier Modulen zusammensetzt:
• Soziale Informationsverarbeitung
• Affektmanagement
• Moralisches Denken und Handeln
• Freies Training (Transfer in die Lebenswelt des Jugendlichen)
Das Programm ist manualisiert, d.h. die ersten 24 Sitzungen sind in ihren Zielen, Inhalten und Beispielen festgelegt. Die letzten 16 Sitzungen dienen dem Transfer in die Lebenswelt, das Gelernte wird anhand alltäglicher Konflikte des Jugendlichen durchgearbeitet und gefestigt.
Außerdem verfügbar: DENKZEIT-präventiv, DENKZEIT-interaktionell, DENKZEIT-JVA, DENKZEIT-Coaching