CTC - communities that care

Verhaltenstraining für Schulanfänger
Förderung der Sozial- und Konfliktkompetenz in Vor- und Grundschulen
Effektivität wahrscheinlich

Programminformationen

Ziel

Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen und kognitiver und sozialer Fähigkeiten und Fertigkeiten. Prävention von Aufmerksamkeitsstörungen, von hyperaktivem und aggressivem Verhalten.

Zielgruppe

Kinder der 1. und 2. Grundschulklasse und Vorschulklassen

Verhalten/Verhältnis
ausschließlich verhaltensbezogen
Ausschließlich verhaltensbezogene Programme setzen die Maßnahmen direkt am Individuum an, um gesundheitsbezogenes Verhalten zu beeinflussen. Dabei sollen für die Gesundheit riskante Verhaltensweisen (z.B. Rauchen, riskanter Alkoholkonsum) vermieden bzw. verändert werden sowie gesundheitsförderndes Verhalten unterstützt werden (z.B. gesunde Ernährung, Bewegung).
 
Methode

Das Verhaltenstraining für Schulanfängerinnen und -anfänger ist ein strukturiertes, manualisiertes primärpräventives Trainingsprogramm, das in Schulen (erste und zweite Klassen) und außerschulischen Einrichtungen (Kinderhorten und Kindertagestätten) durchgeführt werden kann. Das Training soll frühzeitig oppositionellem und aggressivem Verhalten vorbeugen.
Das Training wurde speziell für Kinder in der Schulanfangsphase entwickelt und wird zweimal (ca. eine Unterrichtsstunde) pro Woche im Rahmen von 27 Sitzungen durchgeführt.
Auf spielerische Weise sollen Kinder Regelverhalten, Selbstkontrolle, Bedürfnisaufschub, soziale Wahrnehmung, Rücksichtnahme und Einfühlungsvermögen, das Erkennen und Benennen von Gefühlen, Hilfeverhalten und Kooperation sowie Konfliktmanagement und Problemlösekompetenzen in schulischen Alltagssituationen erlernen und üben.
Die Trainingsaufgaben sind altersgerecht in eine „Schatzsuche" eingebettet. Als didaktisches Element und Identifikationsfigur mit Vorbildcharakter wird die Handpuppe „Ferdi“ (ein Chamäleon) eingesetzt. Methodische Bestandteile des Trainings sind u.a. Rollenspiele, Singen, Beobachtung, Feedback, Lob und Unterstützung, Entspannungs- und Konzentrationsspiele.

Material

Petermann, F., Natzke, H., Gerken, N., Walter, H.-J. (2013). Verhaltenstraining für Schulanfänger: Ein Programm zur Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen (3., überarb. u. erw. Aufl.). Göttingen: Hogrefe.

Petermann, F., Gerken, N., Natzke, H., Walter, H.-J. (2006). Auf Schatzsuche. Ein Abenteuer mit Ferdi und seinen Freunden. Das Arbeitsheft für Kinder zum "Verhaltenstraining für Schulanfänger". (2., veränderte Auflage). Göttingen: Hogrefe.

 

Kosten und Aufwand
mit (€) gekennzeichnete Posten erfordern finanzielle Leistungen an Externe

Trainerfortbildung (€), Handbuch für Lehrkräfte (inkl. CD) (€),  Arbeitsheft für Schülerinnen und Schüler (€), für Teilnehmenden kostenlos 

weitere Programminformationen
Ansprechperson

Bremer Institut für Pädagogik und Psychologie (bipp)

Brockmannstr. 208, 48163 Münster

Tel.: 0251-13302665

E-Mail: info@bipp-bremen.de

www.bipp-bremen.de

Evaluation

Natzke, H., Peterman, F. (2009). Schulbasierte Prävention aggressiv-oppositionellen und dissozialen Verhaltens: Wirksamkeitsüberprüfung des Verhaltenstrainings für Schulanfänger. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 58, 34-50.


Programmbewertung

Konzeptqualität
Kriterien sind erfüllt.
Evaluationsmethode und –ergebnisse

Natzke & Petermann 2009:

Quasi-experimentelle Studie mit Follow-up. Zur Überprüfung der kurz- und mittelfristigen Wirksamkeit wurde das Verhaltenstraining für Schulanfängerinnen und -anfänger in Luxemburg evaluiert. Schülerinnen und Schüler aus neun ersten Klassen (n=88) wurden einer Interventionsgruppe (n=46), sowie einer Kontrollgruppe (n=42) zugeordnet. Die Klassenlehrkraft schätzten das Verhalten der Schülerinnen und Schüler zu drei Messzeitpunkten (Prä-, Posttest und Follow-up nach 12 Monaten) ein. Zusätzlich wurden die Schülerinnen und Schüler mit standardisierten Einzelinterviews befragt.
Die Ergebnisse der Evaluationsstudie zeigten, dass sozial-kognitive und sozial-emotionale Fertigkeiten sowie das Sozialverhalten durch das Training gesteigert werden konnten. Internalisierendes Verhalten (sozialer Rückzug, körperliche Beschwerden, Angst, Depression), externalisierendes Verhalten (Aggressivität, Delinquenz) sowie unaufmerksames Verhalten nahmen bei der Interventionsgruppe ab.
Aus Sicht der Lehrkraft zeigte sich eine Abnahme aggressiv-oppositionellen Verhaltens sowie ein Zuwachs an sozialen und emotionalen Kompetenzen ein Jahr nach Abschluss des Präventionstrainings.
Die Ergebnisse der Schülerinterviews zeigten kurzfristige Interventionseffekte im Hinblick auf Emotionswissen und soziale Problemlösekompetenzen der Kinder. Im Bereich emotionales Wissen wiesen Mädchen einen stärkeren Kompetenzzuwachs als Jungen auf.

Ergebnisbewertung
(überwiegend) positiv
Evaluationsniveau und Beweiskraft
4 Sterne, schwache Beweiskraft
Zeit bis zu erwartbaren Auswirkungen auf Risiko- bzw. Schutzfaktoren

Programmumsetzung

erforderliche Kooperationen

Grundschulen, Kinderhorte und Kindertagestätten

Programm probiert in
Bundesweit in Grundschulen, Kinderhorte und Kindertagestätten
Programm aufgenommen in anderen Datenbanken, best-practice-Listen o.ä.

Suchzugänge


Das Programm wurde am 10.09.2014 in die Datenbank eingestellt
und zuletzt am 13.11.2024 geändert.


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