CTC - communities that care

Verhaltenstraining in der Grundschule
Ein Präventionsprogramm zur Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen
Effektivität nachgewiesen

Programminformationen

Ziel

Förderung sozial-emotionaler Kompetenz und moralischer Entwicklung. Prävention von Verhaltensauffälligkeiten.

Zielgruppe

Kinder der 3. und 4. Grundschulklassen

Verhalten/Verhältnis
ausschließlich verhaltensbezogen
Ausschließlich verhaltensbezogene Programme setzen die Maßnahmen direkt am Individuum an, um gesundheitsbezogenes Verhalten zu beeinflussen. Dabei sollen für die Gesundheit riskante Verhaltensweisen (z.B. Rauchen, riskanter Alkoholkonsum) vermieden bzw. verändert werden sowie gesundheitsförderndes Verhalten unterstützt werden (z.B. gesunde Ernährung, Bewegung).
 
Methode

Das Verhaltenstraining in der Grundschule ist ein strukturiertes, manualisiertes Präventionsprogramm. Es ist ein altersgerechtes, speziell für Kinder im Grundschulalter entwickeltes Training, das in der Schule oder anderen pädagogischen Einrichtungen von einer Lehrkraft oder pädagogischen Fachkraft durchgeführt werden kann.
Das Verhaltenstraining findet zweimal (45 bis 90 Minuten) pro Woche im Rahmen von 26 Einheiten statt und ist in eine Abenteuergeschichte in Form eines Hörspiels eingebettet, die in einer verlassenen Burg spielt. Es gibt vier Protagonisten, Cedric und Mehmet, Julie und Irina. Sie sind Schülerinnen und Schüler einer 3. Klasse, mit unterschiedlichem kulturellem und sozialem Hintergrund.

Der Aufbau der Trainingseinheiten folgt einer festgelegten Struktur. Inhaltlich ist das Training in drei Bereiche gegliedert und bearbeitet folgende Themenschwerpunkte:

1. Emotionale Kompetenzen
2. Soziale Kompetenzen
3. Moralische Entwicklung

Kinder sollen lernen, ihre eigenen Gefühle und die Gefühle anderer besser wahrzunehmen und zu verstehen. Sie üben, situationsangemessen unangenehme Gefühle zu bewältigen und eine eigenständige Konfliktbewältigung zu entwickeln. Dabei soll ihnen ein Problemlöseplan helfen und praktischen Übungen zur sozialen Kompetenz. Darüber hinaus werden Kinder beim Aufbau von Wertmaßstäben im Hinblick auf Fairness, Selbstverantwortung und Zivilcourage unterstützt und beim Aufbau prosozialen Verhaltens systematisch gefördert.

Kosten und Aufwand
mit (€) gekennzeichnete Posten erfordern finanzielle Leistungen an Externe

Für Teilnehmende kostenlos, Fortbildung für pädagogische Fachkräfte (€), Schulungen für Trainerinnen und Trainer (€), Arbeitsmaterialien (€)

weitere Programminformationen

Verhaltenstraining in der Grundschule (Kurzbeschreibung): https://bipp-bremen.de/programme/

Ansprechperson

Bremer Institut für Pädagogik und Psychologie (bipp)
Tel.: 0251-13302665
E-Mail: info@bipp-bremen.de 

Evaluation

Von Marées N., Petermann, F. (2009). Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen im Grundschulalter. Kindheit und Entwicklung, 18(4), 244-253.

Von Marées, N., Petermann, F. (2010). Effektivität des "Verhaltenstrainings in der Grundschule" zur Förderung sozialer Kompetenz und Reduktion von Verhaltensproblemen. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 59, 224-241.


Programmbewertung

Konzeptqualität

Kriterien sind erfüllt.

Evaluationsmethode und –ergebnisse

Von Marees & Petermann 2010:

Quasi-experimentelle Studie.Untersucht wurde die Effektivität des schulbasierten Präventionsprogramms zur Verbesserung sozialer Kompetenzen und Verminderung von Verhaltensproblemen bei Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen in Bremen und Niedersachsen. Die Gesamtstichprobe bestand aus 21 Klassen (N = 372) an 12 Schulen, 11 Trainings- (n = 226) und zehn Kontrollklassen (n = 146). Die Datenerhebungen wurden mittels Befragungen von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern vor und nach Abschluss der Maßnahme durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten eine Abnahme sozial-emotionaler Probleme und eine Zunahme sozialer Kompetenzen. Geschlechtsspezifische Effekte in Bezug auf Aggression und Viktimisierung weisen darauf hin, dass sich das Training besonders eignet, aggressives Verhalten bei Jungen zu reduzieren.

Von Marées & Petermann 2009:

Follow-up Untersuchung einer Teilstichprobe ein Jahr nach Ende der Intervention mit n = 85 (IG n = 58 in 3 Klassen / KG n = 27 Kinder in 2 Klassen). Die Datenerhebungen wurden mittels Lehrer- und Schülerbefragungen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten eine Abnahme sozial-emotionaler Probleme und eine Zunahme sozialer Kompetenzen auch 12 Monate nach Ende der Maßnahme. Insbesondere Jungen profitierten von der Abnahme aggressiven Verhaltens und geringerer Viktimisierung.

Ergebnisbewertung
(überwiegend) positiv
Evaluationsniveau und Beweiskraft
4 Sterne, hinreichende Beweiskraft
Zeit bis zu erwartbaren Auswirkungen auf Risiko- bzw. Schutzfaktoren

Programmumsetzung

erforderliche Kooperationen

Schulen

Programm probiert in

Schulen in Bremen und Niedersachsen

Programm aufgenommen in anderen Datenbanken, best-practice-Listen o.ä.

Suchzugänge


Das Programm wurde am 10.09.2014 in die Datenbank eingestellt
und zuletzt am 13.11.2024 geändert.


Programm als PDF exportieren