CTC - communities that care

MOVE
Motivierende Kurzintervention bei konsumierenden Jugendlichen
Effektivität theoretisch gut begründet

Programminformationen

Ziel

Förderung und Unterstützung der Veränderungsbereitschaft von jungen Menschen mit problematischem Suchtmittelkonsum. Förderung der kritischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsum und Inanspruchnahme weiterführender Hilfen. Reduzierung riskanter Konsummuster. Aktivierung von Selbsthilfepotenzialen.

Zielgruppe

Jugendliche mit problematischem Suchtmittelkonsum.

Verhalten/Verhältnis
ausschließlich verhaltensbezogen
Ausschließlich verhaltensbezogene Programme setzen die Maßnahmen direkt am Individuum an, um gesundheitsbezogenes Verhalten zu beeinflussen. Dabei sollen für die Gesundheit riskante Verhaltensweisen (z.B. Rauchen, riskanter Alkoholkonsum) vermieden bzw. verändert werden sowie gesundheitsförderndes Verhalten unterstützt werden (z.B. gesunde Ernährung, Bewegung).
 
Methode

MOVE ist ein Interventionskonzept, das auf den Prinzipien der "Motivierenden Gesprächsführung" basiert und zur Förderung und Unterstützung der Veränderungsbereitschaft von jungen Menschen mit problematischem Suchtmittelkonsum beitragen soll. Die Methode betrachtet sowohl das Konsumverhalten als auch dessen Veränderung als einen dynamischen Prozess, der passgenaue Interventionen benötigt.  

Das Konzept von MOVE orientiert sich an der Lebenswelt und den Erwartungen von Kindern und Jugendlichen und soll Beratung vor Ort, zwischen Tür und Angel, ermöglichen.

MOVE wird im Rahmen einer Fortbildung vermittelt und richtet sich an Kontaktpersonen von Jugendlichen aus unterschiedlichen Praxisfeldern. Fortgebildet werden pädagogische Fachkräfte der Schulen und Fachkräfte der außerschulischen Jugendarbeit, in Einrichtungen der Jugendhilfe, in Sportvereinen, Streetwork etc..

Die Basisfortbildung zur Vermittlung dieses Konzeptes umfasst 24 Unterrichtseinheiten, aufgeteilt in 12 Bausteine á 90 Minuten und wird im Rahmen einer 3-tägigen praxisorientierten Schulung durchgeführt. Anhand konkreter Gesprächssituationen werden Interventionen und Strategien vorgestellt und sollen in Form von Rollenspielen eingeübt werden. Darüber hinaus werden theoretische Grundlagen, rechtliche Informationen und Hintergrundwissen zum Thema Sucht sowie Suchtmittelkonsum vermittelt. Des Weiteren sollen die Teilnehmenden eine Einführung in das „Transtheoretische Modell“ nach Prochaska & DiClemente und das „Motivational Interviewing“ nach Miller & Rollnick erhalten. Zum Abschluss erhält jeder Teilnehmende das Move-Manual.

 

Außerdem verfügbar: Kita-MOVE

weiteres zur Zielgruppe
Material

Manual für die Praxis in Form eines MOVE-Readers

Kosten und Aufwand
mit (€) gekennzeichnete Posten erfordern finanzielle Leistungen an Externe

Für die Teilnehmenden kostenlos, Fortbildung (€)

Ansprechperson

ginko Stiftung für Prävention
Kaiserstr. 90, 45468 Mülheim an der Ruhr
Tel.: 0208-3006931
E-Mail: info@ginko-stiftung.de

www.move-seminare.de


Programmbewertung

Konzeptqualität

Kriterien sind erfüllt.

Evaluationsmethode und –ergebnisse

Marzinzik 2004:

Vorher-Nachher-Messung ohne Kontrollgruppe

Im Rahmen der Pilot- und Implementationsphase sind 14 MOVE-Seminare mit insgesamt N=152 Teilnehmenden evaluiert worden. Die Gesamtgruppe von 152 Befragten teilt sich in (N=52) Teilnehmende der Pilotphase und (N=100) der Implementationsphase auf. Die Erhebung der Daten fand zu drei Zeitpunkten mittels Fragebogen statt. Zu Beginn der Fortbildung, zum Ende und acht Wochen nach Abschluss der Fortbildung. Darüber hinaus sind im Rahmen von leitfadengestützten Fokusgruppen insgesamt N=42 Jugendliche in neun verschiedenen Einrichtungen der Jugendhilfe einmalig befragt worden.

Die Evaluation des Modellprojektes sollte prüfen, ob das Beratungskonzept eine hilfreiche und wirksame Unterstützung für die Arbeit mit konsumierenden Jugendlichen ist und hatte drei Zielgruppen im Blick: Trainerinnen und Trainer, die die Fortbildung entwickelt und die Nützlichkeit der Fortbildung in der Praxis erprobt haben; fortgebildete Kontaktpersonen, die als Teilnehmenden der Fortbildung die Nützlichkeit der Intervention im beruflichen Alltag erprobt haben und drogenkonsumierende Jugendliche, die die Nützlichkeit der Intervention aus ihrer Sicht bewertet haben.

Die Ergebnisse der Evaluation zeigten, dass das Konzept der „Motivierenden Kurzintervention" bedarfsgerecht und praxistauglich ist und Kontaktpersonen einen angemessenen und akzeptierten Zugang zu Jugendlichen ermöglicht.

Ergebnisbewertung
(überwiegend) positiv
Evaluationsniveau und Beweiskraft
0 Sterne, keine Beweiskraft
Zeit bis zu erwartbaren Auswirkungen auf Risiko- bzw. Schutzfaktoren

Programmumsetzung

erforderliche Kooperationen

Beratungsstellen, Pädagogische Fachkräfte, MOVE-Trainerinnen und -Trainer

Programm probiert in
Bis heute sind landesweit ca. 6000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereichen Jugendhilfe, Jugendzentrum, Betrieb, Schule, Kindergarten, erzieherische Hilfe, Praxis, Beratungsstelle, etc. nach dem MOVE- Konzept fortgebildet worden. Über hundert ausgebildete MOVE-Trainerinnen und -trainer können in fast allen Kommunen und Kreisen Nordrhein-Westfalen MOVE-Schulungen anbieten. Außerhalb von Nordrhein-Westfalen bietet die MOVE-Netzwerkstatt in mehreren Bundesländern, in der Schweiz, Österrreich und Kroatien Move-Fortbildungen an (Stand: 03/2022).

Suchzugänge


Das Programm wurde am 18.06.2015 in die Datenbank eingestellt
und zuletzt am 07.11.2024 geändert.


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