Jugendliche und junge Erwachsene sollen durch das Programm frühzeitig erreicht und dabei unterstützt werden, die Schwierigkeiten, die aufgrund des Drogen- bzw. Alkoholkonsums mit der Polizei, der Staatsanwaltschaft, der Schule, den Eltern oder am Ausbildungs-/Arbeitsplatz entstanden sind, zu bewältigen.
FreD versteht sich nicht als Strafe, sondern als settingorientierte, frühzeitige Hilfe zur Selbsthilfe. Das Programm will nicht sanktionieren, sondern soll zur Selbstreflexion motivieren. Es basiert auf dem Ansatz der Früh- und Kurzintervention und soll durch ein passgenaues Angebot einem riskanten Konsumverhalten entgegensteuern.
Das FreD-Konzept bietet neben einem persönlichen Beratungsgespräch (InTake-Gespräch) zwischen Kursleiterin bzw. Kursleiter und Jugendlichem einen 8-stündigen Kurs (2 x 4 Stunden) als Gruppenangebot (5 – 12 Teilnehmenden) an, der inhaltlich maßgeblich durch die Fragen und Themenwünsche der Gruppe bestimmt ist. Darüber hinaus werden bei Bedarf Nachsorgegespräche und eine Cannabisberatung für Eltern angeboten.
FreD möchte keine fertigen Antworten anbieten, sondern mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen über die Auswirkungen ihres Drogenkonsums und ihre persönliche Situation ins Gespräch kommen. Theoretische Basis sind die Motivierende Gesprächsführung nach Miller & Rollnick und das Transtheoretisches Modell der Verhaltensänderung (TTM) nach Prochaska und DiClemente.
Die Teilnahme an den interaktiven FreD-Gruppenangeboten soll die Eigenverantwortung stärken, Einstellungs- und Verhaltensänderungen anregen und die Entwicklung von Abhängigkeit verhindern. Darüber hinaus sollen Jugendliche und junge Erwachsene den eigenen Umgang mit psychoaktiven Substanzen reflektieren und mit den eigenen Grenzen und Folgen ihres Drogenkonsums konfrontiert werden.
Zusätzlich vermittelt das Programm fundierte Informationen über Cannabis, dessen Wirkungen und Risikopotenziale. Die Teilnehmenden diskutieren rechtliche Aspekte und deren Auswirkungen und sollen praktische Tipps erarbeiten um ihren Konsum zu reduzieren oder zu beenden. Alle Gesprächsinhalte sind vertraulich und unterliegen der Schweigepflicht.
Auf Wunsch erhalten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses nach Abschluss eine Bescheinigung.