CTC - communities that care

Lubo aus dem All - Vorschulalter
Programm zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen
Effektivität wahrscheinlich

Programminformationen

Ziel

Prävention von Verhaltensproblemen wie Hyperaktivität, Aggression oder Angst bei Vorschulkindern

Zielgruppe

Vorschulkinder im Alter 4 - 6 Jahre

Verhalten/Verhältnis
ausschließlich verhaltensbezogen
Ausschließlich verhaltensbezogene Programme setzen die Maßnahmen direkt am Individuum an, um gesundheitsbezogenes Verhalten zu beeinflussen. Dabei sollen für die Gesundheit riskante Verhaltensweisen (z.B. Rauchen, riskanter Alkoholkonsum) vermieden bzw. verändert werden sowie gesundheitsförderndes Verhalten unterstützt werden (z.B. gesunde Ernährung, Bewegung).
 
Methode

Inhalte der Förderung sind die Vermittlung von Emotionswissen,-ausdruck und -regulation, von sozialen Konflikt- und Problemlösestrategien sowie von Perspektivübernahme und der Aufbau von Freundschaften. Das soziale Training erfolgt in Kleingruppen von 9–14 Vorschulkindern und ist in eine Rahmenhandlung um den „Außerirdischen Lubo“ (Handpuppe) eingebettet. In der Geschichte reist „Lubo“ auf die Erde, um etwas über Gefühle, Freundschaften und ein gutes Miteinander zu lernen. Er stößt dabei immer wieder auf soziale Probleme und die Kinder helfen „Lubo“ bei der Problemlösung und damit auch sich gegenseitig.
Altersangemessene Methoden wie Kooperationsspiele, Rollenspiele, Gesprächsrunden, Bildkarten, kreative Methoden und ein Feedbacksystem sollen dabei den Lernprozess auf motivierende Art und Weise unterstützen. Zur Unterstützung der Anwendung des Gelernten im Alltag werden sowohl die Eltern als auch die Erzieherinnen und Erzieher aufgefordert, verschiedene Rituale wie „Lubos Problemlösekreis“, eine kleinschrittige Denkstrategie zur Lösung sozialer Problemsituationen, im Alltag aufzugreifen. Als Ergänzung erhalten sowohl die Eltern als auch die Erzieherinnen und Erzieher monatliche Informationsbriefe mit Hinweisen und Anregungen zum jeweiligen Thema.

Die Umsetzung erfolgt in 34 strukturierten, manualisierten Sitzungen (jeweils 35–40 Minuten, 3x wöchentlich, über ca. 12 Wochen) durch Erzieherinnen bzw. Erzieher. Eine Schulung (halbtägig) für Erzieherinnen und Erzieher, die das Programm durchführen möchten, ist möglich. 

Außerdem verfügbar: Lubo aus dem All - 1. und 2. Klasse

Kosten und Aufwand
mit (€) gekennzeichnete Posten erfordern finanzielle Leistungen an Externe

Fortbildung (€), Manual (€), Handpuppe (€)

weitere Programminformationen

Hillenbrand, C., Hennemann, T., Heckler-Schell, A. (2008): Lubo aus dem All!: Programm zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen im Vorschulalter, München: Reinhardt. (Die erforderliche Handpuppe liegt nicht bei, sondern muss zusätzlich bestellt werden.)

Fortbildungsbeschreibung der Heilpädagogischen Akademie, Köln 

Ansprechperson

Heilpädagogische Akademie für Erziehungshilfe & Lernförderung e.V.
Klosterstraße 79 c, D 50931 Köln
Tel.: 0221-4707920
E-mail: info@heilpaedagogische-akademie.de

Evaluation

Schell, A., Albers, L., von Kries, R., Hillenbrand, C., Hennemann, T. (2015). Preventing behavioral disorders via supporting social and emotional competence at preschool age. Dtsch Arztebl Int, 112, 647 -54.

Schell, A. (2011). Die Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen bei Kindern im Vorschulalter. "Lubo aus dem All!" Entwicklung, Implementierung und Evaluation eines Trainingsprogramms zur Prävention von Gefühls- und Verhaltensstörungen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt Forschung.


Programmbewertung

Konzeptqualität

Kriterien sind erfüllt.

Evaluationsmethode und –ergebnisse

Schell et al. 2015:

Randomisierte Kontrollgruppenuntersuchung.
15 Kindergärten (221 Kindergartenkinder im Alter von 5–6 Jahren) wurden randomisiert im Verhältnis 2:1 einer Interventions- und einer Kontrollgruppe zugeordnet. Die Kontrollgruppe führte ihre üblichen Kindergartenaktivitäten fort. Die Daten wurden im Prä-Post-Vergleich sowie im 5-Monats-Follow-up erfasst. Der primäre Ergebnisparameter war ein Test der sozialen Problemlösefähigkeiten der Kinder. Der sekundäre Parameter war die Einschätzung des sozialen Verhaltens durch die Erzieherinnen und Erzieher. Die Kinder der Interventionsgruppe erzielten in der Baseline-Messung deutlich schlechtere Werte in den Testinstrumenten. Beim Post-Test konnten bei den sozialen Problemlösefähigkeiten signifikante Effekte zu Gunsten der Interventionsgruppe beobachtet werden. Bei den Erzieherinnen und Erzieher-Beurteilungen war (nach Adjustierung für die Baselinewerte) beim externalisierenden Verhalten kein Unterschied zwischen Interventions- und Kontrollgruppe mehr sichtbar. Fünf Monate nach Ende der Maßnahme waren die Effekte bei den sozialen Problemlösefähigkeiten stabil. Zusätzlich fand sich nun eine Verbesserung bei der Einschätzung des prosozialen Verhaltens durch die Erzieherinnen und Erzieher in der Interventionsgruppe.
Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen höher belasteten Risikokindern und Kindern mit normalen sozialen Kompetenzen. Bei Mädchen und Jungen scheint die Intervention gleich wirksam zu sein.

Ergebnisbewertung
(überwiegend) positiv
Evaluationsniveau und Beweiskraft
3 Sterne, schwache Beweiskraft
Zeit bis zu erwartbaren Auswirkungen auf Risiko- bzw. Schutzfaktoren

Programmumsetzung

Programm probiert in
u.a. Kölner Raum, Süddeutschland, Schweiz
Programm aufgenommen in anderen Datenbanken, best-practice-Listen o.ä.

Suchzugänge


Das Programm wurde am 13.11.2015 in die Datenbank eingestellt
und zuletzt am 22.01.2024 geändert.


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