Schutzfaktoren wirken als Puffer bei Kindern und Jugendlichen und können auch bei starken Risikobelastungen ein Problemverhalten verhindern oder abmildern. CTC greift hier Forschungsergebnisse aus der „Resilienz“-Perspektive auf, die aber nicht so eindeutig sind wie die Risikofaktorenforschung.
J.D. Hawkins und R.F. Catalano haben daher ein Modell entwickelt, welches die Wirkung und den Einfluss verschiedener Schutzfaktoren erklären soll, die „Soziale Entwicklungsstrategie“:
Kindern und Jugendliche können sich dann gesund entwickeln, wenn sie in einer Umgebung heranwachsen, in der Erwachsene konsequent gesunde Auffassungen vermitteln und klare Verhaltensnormen einhalten.
Kinder und Jugendliche sind eher dazu geneigt, gesunde Auffassungen und Normen von ihrem sozialen Umfeld zu übernehmen und einzuhalten, wenn sie starke Bindungen zu ihrer Familie, zur Schule und zu ihrem Wohngebiet haben.
Die "Soziale Entwicklungsstrategie" will erklären, wie solche Bindungen entstehen und wie sie gezielt gefördert werden können.
Für die Entstehung von Bindungen ist es notwendig, dass Kindern und Jugendlichen Chancen und Möglichkeiten geboten werden, einen sinnvollen Beitrag zu ihrem sozialen Umfeld zu leisten. Sie müssen die erforderlichen Fähigkeiten entwickeln können, um erfolgreich zu partizipieren und stetige Anerkennung für ihre Teilnahme erhalten.
Kinder haben individuelle Eigenschaften, die sie vor Risiken schützen können. Geschlecht, Intelligenz, ein flexibler und resilienter Charakter sowie eine positive soziale Einstellung sind nur einige dieser individuellen Eigenschaften. In der „Sozialen Entwicklungsstrategie“ muss berücksichtigt werden, dass manche Kinder und Jugendliche mehr individuelle Eigenschaften mit schützender Wirkung als andere haben. Wichtig ist es denjenigen, denen solche Eigenschaften fehlen, angemessene Chancen, Fähigkeiten und Anerkennung zu vermitteln, damit sie soziale Bindungen aufbauen können.